Tirol / Südtirol 2015


Die Eckdaten:

Gefahren mit einer Honda Africa Twin XRV 750 RD07A

und

Honda XL 700 V Transalp


Reisezeit: Ende Juni / Anfang Juli 2013


Fahrstrecke: 1.966 km über den gesamten Urlaub.

Benzinverbrauch: unbekannt

Bilder: unbekannt

Verschleiß: kein Nennenswerter

Schäden: 1 Schalthebel


Navigation:

Garmin Zumo 350

Karten: Kompass - Südtirol Dolomiten ISBN 978-3-85491-818-9

Reiseführer: Lust auf Pässe - Highlights Verlag - ISBN 2-933385-14-8


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Tourenvorschläge

Ausgangspunkt: Obereggen


Der Klassiker: Die "Sellarunde"

- Obereggen - Karerpass - Pso. Sella - Grödner Joch - Pso. di Campolongo - Pso. Pordoi - Karerpass - Obereggen


Streckenlänge ca. 150 km.


Start war unser Hotel in Obereggen.

Obereggen liegt etwas südöstlich von Bozen und somit ein gutes Stück von der Sella entfernt. Die Anfahrt geht auf der 241 am Karersee vorbei über den Karerpass (1.752m) oder auch Passo di Costalunga. Ein Halt am See lohnt sich. Über Pozza / Poza gelangt man nach Canazei und damit zum eigentlichen Startpunkt.

Links ab auf die 242 und man steuert dem Pso. Sella oder auch Sellajoch entgegen. Das 2.244m hohe Sellajoch hat eine Streckenlänge von ca. 12km und ist angeblich ganzjährig geöffnet (ich habe es noch nicht ausprobiert). Diese Passstrasse ist sicher eine der bekanntesten Strassen in den Dolomiten und bietet sehr schöne Ausblicke und einen hohen Spassfaktor. Die Strecke ist gut ausgebaut und in einem relativ guten Zustand. Kritische Kehren gibt es meiner Ansicht nach nicht, und so ist die Fahrt über die Sella auch für Anfänger gut geeignet.


Der Bekanntheitsgrad und die schöne Streckenführung haben aber auch den "Nachteil" dass die Strecke stark befahren ist. Besonders in der Ferienzeit, in der nun mal auch wir meistens unterwegs sind, war es zeitweise unangenehm voll.

Das hat leider zur Folge, dass man durchaus in Stress geraten kann, wenn Zweiradkollegen eine dichte Kolonne überholen und ein Bus in der Gegenspur auftaucht. Das gilt für den gesamten Bereich rund um die Sella-Gruppe und hat uns oft geärgert. Es wurde schlicht gefährlich und echt eng.

Dies nur am Rande. Also immer ein Auge im Rückspiegel haben :-)

Nach der Abfahrt geht es rechts auf die 243 zum

Grödner Joch / Pso. die Gardena:

Das 2.137m Grödner Joch hat eine Streckenlänge von ca. 20 km und ist ebenfalls das ganze Jahr über offen. Ich finde die Strecke im Vergleich zum Sella etwas anspruchsvoller aber grundsätzlich problemlos. Wenn man die Runde wie oben beschrieben fährt, kommt auf der Ostseite die Abfahrt in Richtung Corvara. Hier werden die Kurven deutlich enger, und die Abfahrt ist relativ lang. Hier ist durchaus Konzentration gefragt. Besonders wenn der Fahrbahnbelag ab und an mal nicht so sauber und einwandfrei ist, wie man es gerne hätte. Da meine AfricaTwin nicht ganz so gut in die Eisen geht, wie die Kollegen der GS oder Multistrada Abteilung, musste ich schon etwas früher vom Gas, und die etwa 10km lange Abfahrt hat somit durchaus einen gewissen Anspruch und kann "Wenigfahrer" und Anfänger deutlich fordern.


In Corvara geht es dann rechts ab in Richtung Pso. di Campolongo. Er hat eine Höhe von 1.875m und eine Streckenlänge von ca. 10 km. Auch er ist das ganze Jahr über offen und bietet durch seine fein ausgebauten Kurven und seine geringe Steigung viel Spaß. Meiner Erfahrung nach, ist er deutlich weniger befahren, da viele die Sellarunde natürlich über den Valporola erweitern. Dies haben wir nicht gemacht sondern haben hier abgekürzt. Direkt nach Corvara kommt ein Teil mit ein paar engen Kehren. Hier muss man etwas mehr aufpassen und rechtzeitig im richtigen Gang sein. Für weniger Geübte, kann es hier etwas kniffliger werden. Also Augen auf nach oben. Wenn man die Kehre schon ausfahren muss, dann doch bitte ohne Gegenverkehr und ohne Anhalten in der Kehre. Hier ein Hinweis: Auch ungeübte Autofahrer würgen ihr Auto gerne in einer Kehre mal ab und rollen plötzlich rückwärts. So ist es uns passiert und leider waren die Beine bei der Bremsung dann in der Kehre zu kurz. Jeder weiß, dass ca. 250 kg ab einem gewissen Winkel nicht mehr zu halten sind... der Autofahrer war weg und wir hatten einen verbogenen Schalthebel.

In Arabba biegt man wieder auf die 48 ab und gelangt zum Passo Pordoi / Pordoijoch.

Der Pordoi hat eine Streckenlänge von ca. 20 km und ist 2.239m hoch. Damit ist er der höchste Pass der Dolomiten. In 33 Kehren schraubt man sich 600 Höhenmeter von Arabba auf den Sattel des Pordoi. Wer sich dabei etwas Zeit nimmt, kann eine wunderschöne Aussicht auf die Sella-Gruppe oder die Marmolade genießen. Doch Vorsicht! Bitte nicht zu lange in der Gegend herumschauen. Die Kehren folgen Schlag auf Schlag. Auf der Westseite geht es dann über 25 Kehren wieder runter nach Canazei.

Fahrtechnisch ist es sicher eine der schönsten Strecken in den Dolomiten. Bedingt durch ihre Länge und Vielzahl an Kehren ist auch hier Konzentration gefragt und es empfiehlt sich eh, ab und an mal eine kurze Pause zu machen, um die Ausblicke zu genießen. Alternativ kann man den Pass natürlich einfach ein paar Mal öfter fahren. Von Canazei geht es wieder zurück über den Karerpass zum Hotel.

 

Kontakt:

Martin Schmied

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