Vergaser

Update: 27.12.2022


Anmerkung vorab: Die Vergasereinheit der GL1000 ist nicht eben die einfachste Aufgabe an der GL und es ist völlig normal, dass man den Vergaser mehrfach aus- und wieder einbaut, bevor es endlich funktioniert.

Der zeitliche Aufwand ist daher nicht ganz unerheblich.

Ich werde Stück für Stück das Thema hier vervollständigen.


Bauart: CV-Vergaser, 32 mm Mischrohrbohrung

Einstellnummer 755A

Vergasernummer 755A

Hauptdüse primär Nr. 65

Hauptdüse sekundär Nr. 125

Leerlaufdüse Nr. 35

Luftdüse primär Nr. 120

Luftdüse sekundär Nr. 60

Leerlauf - Luftdüse Nr. 125

Öffnung der Luftregulierschraube bei Leerlauf 1-3/8 Umdrehungen

Schwimmerhöhe 21 mm

 

Vergaser im Detail:

 (Bilder können teilweise vergrößert werden) 

Vergaser GL 1000



GL 1000 Vergaser Ansaugbrücke


Nachdem man den Vergaser getrennt hat, schaut man auf die Innenseite der Ansaugbrücke mit den angeflanschten Vergasern.  

Entfernt man die Halteschrauben, kann man die Vergaser einzeln von der Ansaugbrücke abnehmen. Dabei löst sich der Wellenverbinder zwischen den zwei Vergasern und fällt gerne mal runter. 

Vergaserflansch

Damit hat man den Vergaser für sich. Achtung. Die Pins sind auch nur reingesteckt. Bleiben gerne auch mal in der Ansaugbrücke oder fallen runter.

 

Nachdem man die zwei Schrauben der Haube gelöst hat, kommt man den Kolben und die Kolbenfeder. 

Unterdruckkolben

 

Unterdruckkolben 2

  

Ist der Kolben raus, sieht man eine kleine Schraube, die eine Art Abdeckung fixiert. Hat man den Kolben samt Nadel rausgezogen sieht man auf dem Rand einen Kunststoffring.

 






Schraubt man diese raus, kommt man zu zwei der Düsen. Dies sind die primäre und sekundäre Luftdüsen.  Bei diesem Vergaser 769A somit #120 und #60. Auch diese kann man natürlich rausschrauben.

 

Sind die raus, so ist der Vergaser von dieser Seite erst mal clean. Also umdrehen und die Schwimmerkammer abschrauben

 

 

 

 

 

  

 

Die Halteklammer zieht man nach oben einschl. der zwei Düsen ab.


Ergänzung 27.12.2022 Puck: Der Puck ist ein Verschlussstopfen aus Alu. Im Ultraschallbad oder auch so, sollte der Puck von alleine rausfallen. Tut er das nicht, so muss man ihn irgendwie raus bekommen. Im Zweifelsfall muss man ihn ausbohren. Dazu benötig man dann natürlich Ersatz. Unter dem Puck sammeln sich Spritrückstände und Gammel. Der Muss also raus, wenn man den Vergaser möglichst sauber bekommen will. Im Bild unten kann man erkennen, dass der Puck bereits einen Bohransatz hat. Auch hier gilt: WD40 oder ähnliches. Einweichen und immer mit der Ruhe bevor man den Bohrer ansetzt.



 Man schaut dann auf einen Gummistopfen in der Mitte. Darunter befindet sich die Leerlaufdüse (Slow Fuel Jet). Darüber und darunter befinden sich die jeweils die Düsenrohre (emulsion tubes ).







Hier sieht man die zwei Düsenrohre. Schwimmer und Schwimmerventil sind bereits demontiert. 

Hinweis: Es gibt unterschiedliche Düsenrohre (emulsion tubes). Wie im Unterpunkt "Bedüsung" zu sehen. Daher sollte man niemals Vergaser oder Vergaserbauteile mischen. Achtet immer auf die Vergasernummern und auf die Düsennummer (z.B.: #125) die müssen in allen Vergasern gleich sein.

Im untern Teil des Bildes sieht man den Sitz des Schwimmerventils. 

 

 Schwimmerventilsitz.


Um den Schwimmer zu demontieren, muss man die Schwimmerachse VORSICHTIG ausbauen.


Die Schwimmerventile einschl. Sitz bekommt man noch im Handel. Leider sind die Dinger relativ teuer aber meistens gelingt es nicht den Ventilsitz ohne Beschädigung auszubauen. 

Nach der Reinigung aller Teile und des Gehäuses geht es dann wieder mit neuen Dichtungen an den Zusammenbau.


Neben dem Reinigen aller Teile sollte am sich auch mal die Kontaktflächen ansehen. 

"Lauffläche" am Kolben

 

Unter Umständen kann es hilfreich sein, die Teile vorsichtig zu polieren. Auch hier wieder darauf achten, dass später keine Poliermittelrester irgendwo kleben.


Nachdem man alles wieder schön zusammengebaut hat, müssen die Schwimmerständer überprüft werden. Der Schwimmerstand muss 21mm betragen. 


Im Moment fehlen mir die passenden Bilder für die Schwimmerstände. In werde den Teil entsprechend nachreichen.


IN BEARBEITUNG


Jetzt mal im Ernst. Die Vergaser sind nicht eben einfach. Sie wirklich sauber zu bekommen und später alles wieder an seinem Platz zu haben erfordert schon Übung. Auch das Einstellen der Schwimmer oder das Demontieren des Schwimmers selbst hat so seine Tücken. Ich reinige im Ultraschallbad. Auch hier gibt es unterschiedliche Meinungen, dass das nicht so gut sei, die Filzdichtungen zu sehr darunter leiden oder die kleinen Messingkugeln, die als Verschluss diverse Kanäle dienen, rausfallen könnten. Ist mir bis jetzt noch nicht passiert aber ich will es nicht ausschließen. Auch die verfügbaren Dichtsätze und Düsen sind nicht so ohne. Hier gibt es m.E. durchaus Qualitätsprobleme.

Ich hatte auch schon Vergaser, die ich bestimmt 10 mal wieder ausgebaut habe, da sie nicht wollten. Einen Fehler konnte ich nicht finden. Also alles wieder und wieder sauber gemacht, kontrolliert und wieder eingebaut. Irgendwann ging es dann. Warum auch immer, weiß ich bis heute nicht. 


Bei meiner Nr. 2 habe ich bis heute ein leichtes Rucken bei ca. 3000rpm? / min. Woher es kommt? Auch das weiß ich leider nicht. Ich schiebe es auf den Vergaser, aber einen Fehler habe ich nie gefunden.

Lösung: Mehr Gas geben J


Meiner Meinung nach sind die Vergaser das komplizierteste Teil an der GL und machen die meisten Probleme bzw. sind dafür verantwortlich, dass die GL nicht 100%ig ist.

Ich habe es bei mir unter dem Thema Oldtimer und Charakter verbucht.

Altersbedingt sind die Vergaser meiner Meinung nach nicht mehr so zu revidieren, dass man sie wirklich als perfekt einstufen könnte. 


 

 

 

 

Kontakt:

Martin Schmied

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