Rahmen und Fahrwerk


Der Rahmen und das Fahrwerk der Gl ist jetzt natürlich kein Thema was total spannend ist aber es gibt ein paar kleine Punkte, da kann man mal hinsehen.


Grade auch dann, wenn man sich eine GL vielleicht kaufen möchte.

Aus meiner Sicht hat der Rahmen drei "Schwachpunkte"


1.) die Gewinde - rot

2.) Rahmenunterzug - blau

3.) Kreuzungspunkte - gelb

Innengewinde bekommt man i.d.R. wieder hin. Wenn die Außengewinde hin sind, wird es echt blöd. Was ist hier das Problem?

1. Das Material ist einfach nicht so gut und recht weich.

2. Oft wurden Muttern verwendet, die die falsche Gewindesteigung hatten. Da muss man genau hinsehen. Das ist meist Feingewinde mit 1,25 Steigung. 


Der Unterzug rostet gerne. Wer sich mal die Mühe machen möchte. Da wo die 5 der 25 steht befindet sich unten ein kleines Loch, aus dem Wasser abfließen können soll. Schaut doch mal, bei wem das noch offen ist. Das Rahmenteil ist nämlich nicht vorn und hinten zugeschweißt. Es hat kleine Löcher.


Kritisch sind die Kreuzpunkte am Hauptständerrohr. Die Rosten auch gerne durch. So war es bei meiner Nr 2. Das war überhaupt nicht witzig, da hier der Rahmen strukturell so geschädigt war, dass er auch hätte abscheren können.

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Daraus resultierte eigentlich der Neuaufbau von Nr 2. Um den Rahmen schweißen zu können, musste ich sie komplett zerlegen und einen weiteren Rahmen finden, der als Spender diente. Der Aufwand war extrem groß und man muss wissen, dass formal nicht jeder an einem Rahmen rumschweißen darf. Da muss man erst mal einen finden.

Kleiner Tipp: Alte Zweiradmechanikermeister dürfen Rahmen auch selbst herstellen....


Man sollte also auch mal vor seiner eigenen Alten mal auf die Knie gehen.

GL meine ich.


Fahrwerk:

In der Motorrad-Classic 4/2023  ist ein netter Artikel über das Fahrwerk der GL1000 und wie man es optimieren kann.


Der eine oder andere von euch wird Emil vielleicht kennen. Ich fahre selbst Lager von Ihm in der Nr 1. https://www.emilschwarz.de/


In meiner Nr2 habe ich damals aus Kostengründen die „normalen“ Lager verbaut. Sowohl im Lenkkopf als auch in der Schwinge.
Bei ruhiger Oldtimerfahrweise über Landstraße ist der Unterschied fast nicht spürbar. Zumindest für mich nicht. Bewegt man die GL etwas flotter wird es dann schon deutlich.
Aber…


Ganz entscheidend waren bei mir damals zwei weitere Dinge.


1.) Der Lenker. Da meine Nr.1 keine mehr hatte, habe ich damals einen von LSL montiert. Dieser bringt eine etwas nach vorn gelagerte Sitzposition und damit m.E. mehr Gefühl auf das Vorderrad.


2.) Die Dämpfer. Die alten Koni Dämpfer waren völlig zerstört. Wenn man in diesem Bereich unbedingt Wert auf Original legt, dann muss man die aufwendig aufarbeiten.
Ich habe mich damals für Wilbers entschieden. Federbein TS630 und dazu progressivere Feder und neue Gleit-/Standrohre. 

Abgestimmt auf das Fahrergewicht.
Das hat wirklich etwas gebracht. Zwar verlor die GL damit an „Weichheit“ und ist nun deutlich härter, läuft mit den BT45 für mich jetzt aber super. 

 (Ein Vergleich / Hinweis zwischen BT45 und BT46 wäre auch mal interessant)
Was man dabei nicht vergessen darf, wie es auch im Artikel beschrieben wird, die Bodenfreiheit wird nicht mehr und die Bremsanlage wird auch nicht besser.


3.) Als Ergänzung zum Thema Fahrwerk sollt man noch erwähnen, dass es auch Egli-Gabel gab bzw. es Brücken für die Standrohre (Gabelstabi) gibt, die die Verwindung reduzieren soll. Beides fahre ich (noch) nicht. Was man hier machen kann und welche zu empfehlen wären, würde mich auch interessieren.


Da das Wilbersfahrwerk und Emil-Lager den Wert eine GL 1000 fast schon erreichen können, habe ich bei Nr. 2 zwar auch neue Dämpfer und Federn genommen aber die etwas günstiger Variante Wilbers 531 TS Classic und Gabelfedern von Wirth gewählt.
Da Nr. 2 einen höheren Länger trägt, ist ihr Fahrverhalten hier auch völlig OK.





 

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Martin Schmied

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