Ölpumpe / Öldruck


Die Ölpumpe der GL1000 ist eigentlich eher eine Ölpumpenbaugruppe.Sie besteht aus zwei Ölpumpen. Erstens der Hauptölpumpe und zweitens der Kupplungsölpumpe. Diese wird auch als Rückförderpumpe bezeichnet. Die Hauptölpumpe kann demontiert werden ohne dass der gesamte Motor raus und zerlegt werden muss. Allerdings halte ich das für realtiv unrealitisch. Die Ölpumpe sitzt hinter der Wasserpumpe, welche über die Ölpumpe angetrieben wird. Genauer gesagt über die Ölpumpenwelle, welche die zwei Ölpumpen antreibt. Die Welle wird über ein Kettenrad angetrieben. Die Ölpumpenantriebskette liegt hinten auf dem Kupplungskorb auf. usw....

Wenn man da ran will, muss man erst den Kühler demontieren, dann den vorderen Motordeckel, dann die Wasserpumpe und dann ist man an der Hauptölpumpe. Ob man dann auch gleich das Vorderrad demontiert, muss jeder selbst wissen.


Was kann an den Ölpumpen defekt sein? Grundsätzlich unterliegen auch die Ölpumpen, wie alle mechanischen Teile, einem Verschleiß. Zu großes Spiel kann die Förderleistung und den Förderdruck verringern. Durch Abrieb im Motor kommt es trotz Ölfilter etc. zur Verschmutzung oder die Feder des Überdruckventils bricht. Hat man die Ölpumpe erst einmal draussen und zerlegt, sieht das wie folgt aus:

Ölpumpe

Bei der Ölpumpe ist das nicht sonderlich kompliziert. Die zwei Gehäuseteile werden durch drei Schrauben zusammengehalten (6x28). Je nach Version teilt sich dies aber auch in 2 x 6x22 und 1 x 6x28 auf.

Auch hier handelt sich um die bekannte Qualität japanischer Schrauben aus den 70ern...

Vorsicht bei der Zerlegung - die Druckscheibe "klebt" gerne im Gehäuse und der Stift rutscht leicht raus. Wer sich also unnötiges Suchen in der Garage sparen möchte, sollte dies über einer kleinen Wanne ö.ä. machen.


Das Öldrückventil besteht aus 4 Teilen.

Kolben, Feder, Federsitz und Sicherungssplint.

Zur Kontrolle der Feder muss der Splint entfernte werden.

!!! Die Feder steht unter Spannung. Ohne Splint fliegen Feder und Federsitz quer durch den Raum.!!!

Den Kolben kann man dann leicht rausdrücken.


Alle Teile der Pumpen werden gereinigt und auf Risse und Kratzer untersucht.


Mit einer Fühlerlehre wird das Radial- und Seitenspiel beider Pumpen geprüft.

Radialspiel Rotor/Gehäuse für beide Pumpen: 0,15-0,21mm. Verschleissgrenze: 0,41mm.

Seitenspiel Hauptpumpe Rotor/Gehäuse: 0,02-0,07mm.

Verschleissgrenze: 0,12mm.

Inneres / oder Rotor Radialspiel:

Beide Pumpen: 0,15mm.

Verschleissgrenze: 0,35mm.


Zwischen den zwei Gehäuseteilen gibt es keine Dichtung. Ich habe sie vorsichtig mit 1000er Nassschleifpapier sauber gemacht und wieder zusammengebaut.

Nach Handbuch sollen immer beide Rotoren gewechselt werden. Also innen und aussen. Bedingt durch die angespannte Ersatzteillage ist das nur noch bedingt machbar.

Der Motor der hier die Pumpe spendete hatte einen kapitalen Kurbelwellenbruch. In der Ölpumpe fand ich eine abgebrrochenes Teil der Wasserpumpenaufnahme. Wie man erkennen kann, hat der Aussenrotor auch gelitten. Daher habe ich ihn ausgetauscht.


Aussenrotor Ölpumpe alt

Kupplungsölpumpe


Die Kupplungspumpe ist ebenfalls recht schnell zerlegt. Achtet auf die zwei Passstifte und nehmt zur Reinigung die Dichtschraube raus.

Rotor / Gehäuse Seitenspiel:

Beide Pumpen: 0,02 - 0,1mm.

Verschleissgrenze: 0,12mm


Schraubenpsoition

Schraubenposition


Die Kupplungsölpumpe wird über drei Schrauben zusammengehalten.

1 x 5x12 und 2 x 5x14. Da man ggf. bei der Zerlegung nicht darauf achtet welche Schraube wo war, hier die Positionen.


Abschließend sind natürlich alle Dichtungen und Dichtringe zu kontrollieren und ggf. zu tauschen.

 

Spiel der Rotoren messen

12 psi = 0,83 bar

60 psi = 4,14 bar

64 psi = 4,41 bar


Öldruckwarnlampe an bei 3 psi = 0,2 bar

Öldruckwarnlampe aus bei 3-6 psi = 0,2 - 0,41 bar

 

Kontakt:

Martin Schmied

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